Ein paar Druckpunkte gegen laufende Nasen

Wer morgens mit laufender Nase aufwacht, dem fehlt Lungen-Qi, ist gerade in einer TCM-Gruppe zu lesen, verbunden mit dem Hinweis auf ein paar sicher hilfreiche Druckpunkte. Diese liegen allesamt auf dem Lungen- beziehungsweise Dickdarmmeridian. Diese beiden Organfunktionskreise (Meridiane in der TCM) sind der Wandlungsphase Metall zuzuordnen, in die wir jahreszeitlich betrachtet gerade hineingehen: den Herbst.

Eine gute Zeit, sich um die Lungen-Energie zu kümmern.

Erst die Punkte für eine trieffreie Nase:

  • Lunge 1 (Zhongfu) im Schultergrübchen, das generell immer gut geöffnet sein sollte – also nicht nach vorne eingefallen -, locker versteht sich.
  • Lunge 5 (Chize) in der Ellbogenbeuge – von oben gesehen auf der Daumenseite im Knick zu finden.
  • Lunge 9 (Taiyuan) – ein Stückchen die Linie zum Daumen hoch am Übergang zwischen Speiche und Handgelenksknöchel.
  • Dickdarm 20 (Yingxiang) – Mitte des seitlichen Nasenflügelrandes.

Einfach mit der Fingerspitze eine Weile drücken, gegebenenfalls kreisend massieren oder klopfen und auch gern wie nach dem Üben: innen den Arm hinunter und außen heraufstreichen oder -klopfen.

Generell noch:

  • Die Zwiebel ist das Lungengemüse – generell alle Lebensmittel, die scharf schmecken.
  • Ingwer mit heißem Wasser übergossen und ein wenig Rohrohrzucker wirken erwärmend, in der Herbst- und Winterzeit generell, speziell auch bei Erkältungen und für Frauen während der Menstruation.
  • Zu jeder Jahreszeit immer gut: heißes Wasser natürlich auf Trinktemperatur.

Atmen und Üben…

Und natürlich Atmen. Über unsere Lunge treten wir in unmittelbaren Kontakt mit unserer Außenwelt – für die wir uns über die Lunge öffnen. Manche Atemübung – unsere weiße Wolke – befördert ganz praktisch eine freie Nase, wie die feine Nasenatmung. Unabhängig von zugleich praktizierter Bauch- oder Gegenbauchatmung atmen wir dabei so ein und auch aus, wie wir an einer Blume schnuppern würden – ein paar Atemzüge oder auch Minuten lang.

Die Metallwandlungsphase zu stärken ist gerade zur beginnenden kalten Jahreszeit günstig, auch für unser seelisches Wohlbefinden. Überhaupt ist uns zuträglich, für einen guten Ausgleich zu sorgen, zum Beispiel mit Qigong – das bringt uns körperlich und seelisch ins Gleichgewicht.

Qi bedeutet im Zusammenhang mit unserem Üben vor allem Atem. Unser Gleichgewicht beginnt also mit gutem – und das heißt möglichst vollständigem, entspanntem – Atmen. Unser Atemrhytmus ist der wahrscheinlich wichtigste Takt in unserem Leben.

…für unsere guten Geister

Wenn wir hören, die Chinesen ordnen den Organsystemen, also den Wandlungsphasen, so genannte Spirits zu, erscheint uns das erst einmal höchst fremd. Spirits, also Geister?

Doch auch hierzulande sprechen wir ja davon, jemand sei „von allen guten Geistern verlassen“.

Diese Geister oder eben Spirits gesund und im Gleichgewicht zu halten, darum geht es uns beim Qigong – und auch Taijiquan – sowie den übrigen präventiven und auch heilenden Methoden der daoistischen oder auch traditionellen chinesischen (TCM) Medizin, wie etwa auch der Akupressur.

Der Metallwandlungsphase zugeordnet – also Lunge und Dickdarm – ist die Körperseele Po. Diese baut sich aus dem Lungen-Qi ihre Hütte. Davon muss also genug da sein, damit dieser Spirit heimisch bleibt, der mit Mut und Tatendrang assoziiiert wird – womit auch klar ist, warum es so wichtig ist, unser Lungen-Qi zu stärken – wir verlieren sonst an Kraft und werden schlimmstenfalls depressiv.

Ein kurzer Blick auch auf die übrigen Spirits:

  • Der Herzgeist Shen repräsentiert die Wandlungsphase Feuer und hat seinen Sitz im Herzen. Als einzige Wandlungsphase sind dieser vier Organ- und Leitbahnsysteme zugeordnet: Herz-Dünndarm sowie Herzbeutel (Perikard)-3-Erwärmer.
  • Zhi ist die Willenskraft mit Sitz in der Niere, dem Wasserelement, das jahreszeitlich dem Winter entspricht. Organe: Niere und Blase.
  • Yi ist das gerichtete Denken, das Magen und Milz – also der Erd-Wandlungsphase – zugeordnet wird.
  • Die Wanderseele Hun – sie ist aktiv in unseren Träumen – wird der Wandlungsphase Holz zugeordnet und hat mit Kreativität und Intuition zu tun sowie jahreszeitlich dem Frühling. Leber und Gallenblase.

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