Vieles spricht dafür und die renommiertesten Forscher und Forscherinnen beschäftigen sich damit: Wenn wir mit Akupressur schmerzende Punkte behandeln oder auch im Taijiquan (Tai Chi) am Scheitel wie aufgehängt stehen und gehen, lösen wir Faszialstrukturen. Faszien.
Vor Jahren habe ich eine sehr interessante und sehenswerte Dokumentation auf arte darüber gesehen, in der unsere Innenwelt von einem feinen Hauch zartesten Gewebes umhüllt und gehalten wird, das im Idealfall unsere verschiedenen Gewebestrukturen aus Muskeln, Sehnen, Bändern und auch Organen oder Haut in geschmeider Bewegung hält.
Vieles spricht dafür, sagt eine Harvard-Faszienforscherin, dass die Akupunktur (und damit auch Akupressur) der chinesischen Medizin verklebte Faszienstrukturen löst. Ein wichtiger Unterschied zwischen Patienten mit und ohne Rückenschmerzen ist die Gleitfähigkeit der Faszien, stellte die Wissenschaftlerin bei ihren Studien fest. Und um uns diese Gleitfähigkeit zu erhalten, dafür ist eine der wichtigsten Voraussetzungen Bewegung und Dehnung. Auch vollständiges Atmen massiert unsere inneren Organe und löst und schmiert so quasi unsere Faszien.
Oder anders ausgedrückt, wie ich die Meister unserer Kunst zu den vier Stufen des Neidan (also der inneren Alchimie) verstanden habe:
- Den Körper üben, um die Essenz zu nähren, also Jing.
- Die Essenz üben, um das Qi zu nähren.
- Das Qi üben, um den Geist zu nähren, also Shen.
- Den Geist üben, um zum Ursprung zurückzukehren.
Jing, Qi und Shen sind die drei Schätze (San Bao). Und als die drei Formen oder Aggregatzustände unserer Energie haben sie eng auch mit unseren 3 Erwärmern zu tun. Zu denen gehören neben unserem Herz auch Lunge und Magen – aus denen wir Energie gewinnen und die uns erwärmen. Das Zeichen für Qi 氣 – im Beitragsbild als Kalligraphie (aus Wikipedia) zeigt einen Reistopf, dessen Dampf nach oben steigt. Und Qi ist nicht nur Lebensenergie, sondern auch, ganz wichtig, Atem.
Und hier die Doku auch noch einmal in englischer Sprache, von der Deutschen Welle.