Atem

Qi ist Lebensenergie – und Atem. So habe ich es in meiner Qigong-Ausbildung gelernt. Gong bedeutet „Übung“. Gongfu = Kung Fu also: durch (intensives) Üben erworbene Fähigkeiten. Die kann man in den verschiedensten Disziplinen und Künsten erwerben, nicht nur in der Kampfkunst (= Wushu). Qigong ist also – neben manchem anderen – immer auch eine Art Atemgymnastik. 

Hier ist ein langer und höchst lesenswerter Artikel über das Thema Atem – und in dem Fall über die Disziplin der Atemtherapie in Deutschland (den man sich auch anhören kann beim Deutschlandfunk, gleich unter der Überschrift ist der Button). Da steckt ganz viel Interessantes drin, von dem wir vieles natürlich auch im Qigong üben. Else Middendorfs Atembewegung – eine der im Artikel erwähnten Atemtherapeutinnen – spielte eine aus didaktischen Gründen ganz wichtige Rolle in meiner Qigong-Ausbildung bei Gerhard Milbrat. Auch ich zeige sie immer wieder mal gern – es verdeutlicht und erleichtert manches.

Atmen ist eine unserer wichtigsten gesunderhaltenden Grundfähigkeiten – die im Lauf des Lebens aber zivilisationsbedingt erodiert: durch Stress, durch Verspannungen, durch Nachlässigkeit und falsche Körperhaltung bzw. Bewegungsmangel, durch Krankheiten auch. Atemfähigkeit müssen wir uns bewusst erhalten, um gesund zu bleiben. Wir reden hier von natürlichen und teils unbewussten, unwillkürlichen Abläufen, die wir aber stärken können und auch müssen, damit sie uns als gesundes Atemmuster wieder zu Eigen werden.

Darum geht es in meinen Qigong-Kursen – unabhängig davon, ob nun bei den 12 Brokaten oder einer anderen Form oder auch dem Atem-Qigong mit verschiedenen Atem- und Entspannungsübungen. Qigong ist als Prävention ein ganz wichtiger Bereich der chinesischen Medizin, der auch teils sogar zur Heilung eingesetzt wird. Qigong ist eine der 5 Säulen der TCM (= traditionelle chinesische Medizin) bzw. daoistischen Medizin. Diese sind:

  • Arznei-/Kräutertherapie
  • Akupunktur
  • Qigong
  • Körpertherapie und
  • Ernährungslehre.

Eine der Atemtherapeutinnen aus dem Artikel/Hörfunkbeitrag empfiehlt, sich Babys fürs Atmen zum Beispiel zu nehmen. Das empfehle ich auch gern: einfach mal einem Baby oder Kleinkind zuschauen, wenn gerade eins in der Nähe ist. Von ihnen kann man viel übers Atmen und eine gute und ganz natürliche Körperhaltung lernen. Wie gesagt: viele spannende Aspekte in dem Artikel. Empfehlung.

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